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BMW M8 - Das Vertrauen wächst weiter. Die Verantwortung auch

Wie man Kreativität, Entwicklungs- und Konstruktions-Know how perfekt mit anspruchs- und verantwortungsvollen Managementaufgaben verbindet, hat das Münchner csi-Team bei der Mitarbeit an der neuen Luxussportwagen-Serie von BMW erneut bewiesen.

Aufmerksame Leser – also sicher natürlich auch du – wisst, dass wir schon verschiedene BMW M-Projekte begleiten durften. Um genauer zu sein, hat das Münchner csi-Entwicklungsteam in den letzten acht Jahren alle bis 2019 erschienenen M-Modelle bis auf den BMW M2 und Sondermodelle konstruktiv betreut. Aus diesem Grund kam für uns die Anfrage im Januar 2016, die Karosserie- und Exterieurbauteile des neuen M8 zu entwickeln, nicht ganz überraschend. Neu war allerdings die Entwicklungsverantwortung, für die wir von der BMW M GmbH beauftragt wurden.

Erstmals wurden für ein BMW M-Fahrzeug alle beauftragten Bauteile mit der Funktion der Teilprojektleitung (TPL) an uns vergeben. Als TPL verantworteten wir damit nicht mehr alleine die Konstruktion, sondern die gesamte Bauteilentwicklung vom ersten Design bis zur erfolgreichen Serienproduktion im Werk unter Berücksichtigung der Sach-, Termin- und Kostenziele. Was für eine Ehre, aber eben auch eine riesige Verantwortung und Herausforderung für unser Münchner Team!

 „Natürlich wollten wir dem Vertrauensvorschuss, den wir von der BMW Group bzw. der BMW M GmbH bekommen haben, auch bei diesem komplexen Projekt gerecht werden,“ erinnert sich Marco Zengerle, csi-Teamleiter Exterieur und Leichtbau in München. „Dabei hat uns natürlich geholfen, dass wir bereits für einige Bauteile des M5 die konstruktionsseitige Freigabeverantwortung von BMW übertragen bekommen hatten. Schritt für Schritt bzw. Fahrzeug für Fahrzeug ist die Zusammenarbeit mit BMW enger, sind die Aufträge umfangreicher geworden. Das freut uns natürlich und spornt uns an, weiterhin das Beste zu geben.“

 

Die Aufgabe, die uns gestellt wurde: 
Ganz schön sportlich!

Die Entwicklungsprofis vom Münchener csi-Team haben in enger Zusammenarbeit mit der BMW M GmbH zum einen die Karosserie-Komponenten realisiert, die zur Umsetzung der BMW M eigenen Motor-/Fahrwerksperformance nötig sind. Dies bedeutet, Karosserieversteifungen, Luftführungen, Unterbodenverkleidungen oder Wärmeschutzbleche mussten von uns angepasst bzw. neu entwickelt werden, um die von der BMW Group gewünschten Fahreigenschaften zu erzielen. Zum anderen waren wir mit der Entwicklung der Elemente beauftragt, die die extrem sportliche Optik des M8 betonen. Zu den verschiedenen Exterieur-Teilen gehörten unter anderem die Stoßfänger mit den markanten Lufteinlässen vorne und der Abgasanlage hinten, die an das verbreiterte Fahrwerk angepassten Seitenwände sowie das Dach aus Kohlefaser-Verbundstoff (CFK) dazu.

Apropos CFK: Weil Sportfans mehr denn je auf die spezielle Optik und Haptik sowie Steifigkeit und Gewicht von CFK, also Carbon, abfahren, wurde von csi zusätzlich zur Basisversion der neuen Exterieur-Teile auch ein exklusives CFK-Paket entwickelt. Mit ihm lassen sich die neuen Coupés, aber auch der BMW Serien 8er auf Wunsch noch sportlicher ausstatten. Denn ebenfalls zu unserem Auftrag aus München gehörte es, dass wir uns als TPL auch um das M Sportpaket der BMW 8er-Modellreihe kümmerten.

„Als Entwicklungsverantwortliche haben wir in den letzten vier Jahren von der Konzeption bis zur Serienreife alle Abstimmungen mit den beteiligten BMW Group-Abteilungen geführt. Wir hatten also quasi mit allen Abteilungen wie dem Design, der Versuchsabsicherung, den Funktionsspezialisten, der Qualität, dem Facheinkauf, der Montageplanung, der Produktintegration im Werk, der Logistik, den nominierten Herstellern usw. zu tun“, berichten die als Teilprojektleiter bei csi München eingesetzten Mitarbeiter Igor Karachun und Tobias Zollner (beide BMW M8) sowie Kilian Dankenbring und Jakob Strötz (beide 8er M Sportpaket). „Dies alles – inklusive der diversen, prozessüblichen Konzeptänderungen – zu koordinieren und termingerecht zu bewerkstelligen, war sportlich – und darum genau unser Ding!“


Unverzichtbar:
Immer & überall den Überblick behalten.

 „Bei den rund 350 Karosseriebauteilen (8er Sportpaket und BMW M8), die wir betreut bzw. verantwortet haben, jederzeit auf dem Laufenden zu bleiben und den Überblick zu behalten, das war nicht immer leicht“, gibt auch Marco Zengerle bei csi lachend zu. „Aber indem wir unser Team neu aufgestellt und verstärkt haben, haben wir es geschafft, alle Vorgaben einzuhalten und die BMW-Gremien umfassend zu bedienen.“

Übrigens gilt es auch in der Produktion, bei all den Varianten immer nach den richtigen Teilen zu greifen. Darum zahlte sich auch in diesem – sehr praktischen – Punkt die langjährige gute Zusammenarbeit von csi mit der BMW Group aus. Denn so konnte auf die Abläufe und das Montageumfeld der BMW Group Bezug genommen und passende Lösungen entwickelt werden.

„Für mich ist es auch nach 12 Jahren noch immer faszinierend mitzuerleben, wie aus einer ersten Anfangsidee oder einer Anfrage ein reales Produkt entsteht“, so Marco Zengerle weiter. „Um schnell und effizient ans Ziel zu kommen, machen wir uns bei csi generell schon im allerersten Konzept Gedanken zu Faktoren wie den geplanten Stückzahlen, Kosten oder besonderen Rahmen- bzw. Produktionsbedingungen. Gleichzeitig analysieren wir, wo bei der Umsetzung Knackpunkte liegen könnten bzw. Risiken bestehen. Haben wir uns ein Bild von der Aufgabe gemacht, geht es mit der Entwicklungsarbeit los. Und die ist erst beendet, wenn wir und der Kunde zufrieden sind. Also wenn alles passt.“

Das ist schnell gesagt, aber harte Arbeit und erfordert nicht nur Fachwissen und Erfahrung, sondern auch jede Menge Flexibilität und Durchhaltevermögen. Dass wir dies alles in unserem Team haben, zeigt nun eben auch ein Blick auf die neuen BMW M8er: Da „matched“, also passt wirklich alles. Und genau das ist auch das Ziel für die nächsten Projekte, die bei csi in München bereits in der „Mache“ sind – wir freuen uns darauf und werden selbstverständlich darüber berichten.

Hinterste Reihe von links nach rechts: Bernd Elst, Katharina Reitinger, Christopher Radlmaier Mittlere Reihe von links nach rechts: Igor Karachun, Jakob Strötz, Marco Zengerle Vorderste Reihe von links nach rechts: Tobias Zollner, Dominik Jendrewski, Kilian Strobl

Links : Kilian Strobl Mitte: Jakob Strötz Rechts: Bernd Elst


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