Lesedauer: 5 Min.

Unsere innovative Türverkleidung

Können Sie sich noch ganz dunkel an das letzte Jahrtausend erinnern? Das war die Zeit, in der die einzige Fahrzeuginnenbeleuchtung eine kleine Funzel über dem Rückspiegel war, die beim Öffnen der Tür sehr zaghaft zu Leuchten begann. Mit dem Ambiente bzw. den Highlights im Fahrzeuginnern sah es damals echt düster aus.

Ok, es gab Momente, in denen hat die fehlende Beleuchtung nicht geschadet, aber das tut hier nichts zur Sache. Denn wir von csi wollen – auch mit diesem Artikel – schließlich Licht ins Dunkel bringen.

 

In Lichtgeschwindigkeit. Die Zukunft Entwickeln.

Licht wird – da sind sich alle Experten einig – immer wichtiger werden. Dies betrifft zum einen die Personalisierung von Fahrzeugen: Unverwechselbare Lichtsignaturen und -inszenierungen differenzieren schon heute unterschiedliche Modelle und unterstreichen ihren Charakter. Wer möchte, kann es aber noch individueller haben und sich neben Exterieur und Interieur auch seine Fahrzeugbeleuchtung nach persönlichem Geschmack konfigurieren. Bisher ist die Auswahl jedoch noch relativ beschränkt. Ein Lichtstreifen hier, ein Dimmen da und ein Extra-Highlight dort – das war´s im Wesentlichen. Bis jetzt. Denn Licht wird im Fahrzeuginnenraum der Zukunft neben dem Infotainment einen großen Platz einnehmen, um dem „Gast im Fahrzeug“ die Wartezeit – sei es beim Laden oder beim „autonomen entspannt durch die Gegend-Kutschiert-Werden“ – so angenehm wie möglich zu machen.

 

Ein Licht sagt mehr als tausend Worte.

Licht soll und wird also für gute Stimmung und Wohlbefinden sorgen. Und richtig eingesetzt, wird Beleuchtung in zweierlei Hinsicht einen hohen Unterhaltungswert haben: Zum einen könnten Hologramme oder Simulationen ablaufen, um die Fahrzeit für die Mitfahrer zu verkürzen und die Passagiere im Fahrzeuginneren zu entertainen. Zum anderen werden wir Licht aber auch als zentrales Kommunikationsinstrument einsetzen. Nein, nicht indem wir anfangen, Lichthupe zu geben, sondern indem wir unser Umfeld beispielsweise mit Signalen auf Gefahrensituationen, wie Glatteis oder Hindernisse auf der Fahrbahn, hinweisen. Oder durch eine spezielle Beleuchtung kenntlich machen, dass wir im autonomen Modus unterwegs sind.

Wie wäre es, wenn Fahrradfahrer gewarnt würden, dass gleich die Autotüre des parkenden Autos vor ihnen geöffnet wird und parallel in der Türverkleidung ein Hinweis für den Fahrzeuginsassen erscheint, dass von hinten ein Radfahrer kommt? Das alles ist denkbar – und bei csi bereits in der Realisierungsphase. Denn bei dem spannenden Thema möchten wir selbstverständlich mehr als nur ein Wörtchen mitreden und senden in einem unserer aktuellen Projekte schon einmal wegweisende Lichtsignale in die Zukunft.

 

Wegweisend: Unser gemeinsames Leuchtturm-Projekt.

Das Innovationsprojekt, von dem hier die Rede ist, haben wir gemeinsam mit Partnern entwickelt, die, genau wie wir, die Dinge selbst in die Hand nehmen möchten. Und das auch können. Zusammen mit der XtraDynamics UG aus Heilbronn, der Eissmann Individual GmbH aus Münsingen, der JOYSONQUIN Automotive Systems GmbH aus Rutesheim, Sage Automotive Interiors und der Taracell AG aus dem schweizerischen Künten öffnen wir die Tür in eine neue Welt des Fahrens bzw. des Gefahrenwerdens. Wir, das heißt das csi-Projektteam, zu dem neben alten Hasen auch drei Bacheloranden und eine Praktikantin gehören, haben uns zum Projektstart erst einmal überlegt, an welchem Bauteil wir uns sinnvollerweise ausleben können. Denn als Entwickler blicken wir immer Jahre voraus und gehen wir davon aus, dass sowohl die Instrumententafel wie auch die Mittelkonsole aus Fahrzeugen verschwin- den werden. Aber damit dies nicht auch den Insassen passiert, wird es mit Sicherheit auch in Zukunft weiterhin irgendwelche Türen geben. Und schon war die Entscheidung gefallen.

 

Auf der hellen Seite der Macht.

Am Beispiel der Türverkleidung lässt sich gut zeigen, wie sich mit innovativen Konzepten Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit perfekt verbinden lassen – trotz oder gerade wegen der komplexen Struktur, die durch das Zusammentreffen unterschiedlichster Materialien, Sicherheitsanforderungen und Flächen zu beachten ist. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip, also der Anspruch, dass alle Bestandteile eines Produktes in konstant gleichbleibender Qualität aufbereitet bzw. wiederverwendet werden können, war für uns natürlich ein zentraler Leitgedanke bei der Entwicklung und hatte Einfluss auf die Auswahl der eingesetzten Komponenten. Der C2C-Aspekt ist auch einer der Gründe dafür, warum wir im Projektteam fest an die Rückkehr der – nein, nicht Jediritter – sondern der Elektrolumineszenz (EL) glauben. Denn diese vergleichsweise alte Technologie lässt uns jede Menge Spielräume, Dinge neu und nachhaltig zu denken. Wir wollten zeigen, dass in ihr bzw. in hochmodernen EL-Folien eine gestalterische und informative Macht steckt, die nur wenige bisher wirklich genutzt haben.

 

Helle Freude. Rundum.

Wenn man weiß wie, lassen sich mit EL homogene, nicht blendende Lichteffekte realisieren – und zwar auf Oberflächen, an die man bisher nicht zu denken wagte. Mit dem Leuchtfolien- Spezialisten XtraDynamics und dem Verkleidungs- und Interieur-Profi Eissmann Individual hatten wir genau die richtigen Partner zur Seite, um unsere Modelle und Designs mit Licht zum Leben zu erwecken. Und das dank JOYSONQUIN Automotive Systems und Taracell so, dass das nicht nur beeindruckend aussieht, sondern sich auch supergut anfühlt. Denn die hochmodernen EL-Folien lassen sich in Oberflächen wie Holz oder Stoff integrieren und mit 100 Prozent recycelbaren Leichtbaumaterialen wie EEP-Schäumen und „veganen“ Stoffen kombinieren. Selbstverständlich ohne dabei Kompromisse in Sachen Funktion oder Haltbarkeit zu machen. Auch wenn es dank kapazitiver Sensoren reichen würde, mit der Hand nur in die Nähe der Schaltflächen zu kommen, um sie zu aktivieren, macht es nichts aus, wenn man die Türverkleidung etwas unsanft mit dem Ellenbogen bearbeitet. Die EL und unsere Smart Surfaces stecken das locker weg. Auf jeden Fall lockerer als ein Radfahrer, der damit rechnen muss, dass sich eine Fahrzeugtüre unerwartet öffnet.

Darum hoffen wir, dass unsere Leuchtzeichen verstanden werden und wir unsere Kunden mit unserer Türverkleidung inspirieren können, gemeinsam mit uns komplette Fahrzeuginnenräume zu entwickeln, die fast zu schade dafür sind, um nur von A nach B zu fahren. Und die gleichzeitig dazu beitragen, die Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer bequemer, unterhaltsamer und sicherer zu machen. Klingt verlockend, nicht wahr?

 

SVEN KÜBLER
csi entwicklungstechnik | Neckarsulm | Projektleiter Cluster Innenraum
Sven.Kueblercsi-onlinede

Sven Kübler | Projektleiter Cluster Innenraum


Weiter zum Bereich