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Kaiserslautern - unser neuster FirmenSITZ

Was macht einen Menschen so besonders, dass man für ihn kurzerhand einen eigenen Standort aufbaut? Das wollten wir herausfinden und haben Mathias Gischke ein paar Fragen gestellt. Schließlich ist er der Grund, warum wir seit 01. August 2019 eine Niederlassung in Kaiserslautern haben.

 

Herr Gischke, Kaiserslautern ist das jüngste Kind in der csi-Familie.
Wie hat es sich in den letzten 9 Monaten denn entwickelt?

Bis heute haben wir eine durchaus positive Entwicklung genommen. Mein Team und ich wurden herzlich ins Netzwerk des csi-Fachbereiches Strak aufgenommen und wir arbeiten bereits an zahlreichen gemeinsamen Projekten mit den Kollegen der anderen Standorte. Wirtschaftlich stehen wir stabil und je nach dem wie die Automobilbranche aus der derzeitigen Krise hervorgeht, können wir uns auch weiteren Nachwuchs vorstellen. 

Wie fühlt es sich an, so als „Vater“? Schließlich hat mit Ihnen alles angefangen, nicht wahr? Erzählen Sie, wie es zu der Entscheidung kam, zu csi zu wechseln und den Standort aufzubauen.

Der Strak mit Schwerpunkt im mobilen Sitzen ist tatsächlich schon über 20 Jahre mein Baby. Ich hatte die Möglichkeit, ein leistungsfähiges Team aufzubauen und mit ihm das Vertrauen meiner langjährigen Kunden zu gewinnen. Als Ralf Bültmann, Straker der ersten Stunde bei csi, und ich ein gemeinsames Projekt hatten, ist der Funke zwischen uns übergesprungen. Ich konnte auch ihn davon überzeugen, dass unser Team ein starker Partner ist. Diese Erfahrung scheint die Keimzelle der Idee gewesen zu sein, den Fachbereich Strak um ein eigenes Sitze-Team zu ergänzen. Und dass es Kaiserslautern wurde, liegt einfach daran, dass alle meine Mitarbeiter sowie ein sehr kompetenter Kollege, der aus Sindelfingen zurück in die Pfalz wollte, hier aus der Region kommen.

Kaiserslautern bietet – neben der hohen Lebensqualität – auch den großen Vorteil, dass wir die Meisterschule für Handwerker in der Nähe haben. Ich selbst bin auch ein Absolvent dieser Schule und daher weiß ich, dass hier vorzügliche Arbeit bei der Ausbildung von Technikern im Karosserie- und Fahrzeugbereich geleistet wird, die auch das Thema Strak umfasst. Dadurch haben wir den Nachwuchs für unseren Fachbereich direkt vor der Nase.

Wo liegen die besonderen Stärken/Fähigkeiten von csi (in Bezug auf Sitze)? Also was lockt den Nachwuchs denn zu csi?

Unsere besonderen Stärken liegen wohl da, wo sich auch die der anderen Teile des Fachbereiches Strak befinden: Im genauen Zuhören, wenn unsere Kunden ihre Probleme und Anforderungen äußern, und im vertrauensvollen und verlässlichen Abarbeiten der sich daraus ergebenden Aufgaben. Sicher hilft uns unsere langjährige Erfahrung, die richtigen Fragen zu stellen, bevor wir mit der Abarbeitung beginnen. Dadurch sind wir besonders effizient und können die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun. Vielen unserer Mitbewerber ist nicht klar, welch eine komplexe Baugruppe Fahrzeugsitze darstellen. Es ist nicht nur das Offensichtliche, wie Styling und eine ausgefeilte Kinematik, die einen Sitz ausmachen. Ein Sitz auf Stand der Technik berücksichtigt, ausgehend vom Charakter der Nutzung, vor allem Ergonomie und Langzeitkomfort unter Verwendung verschiedenster Werkstoffe, er erfüllt die weltweit vielfältigen Gesetzesanforderungen und verwendet Kombinationen aus unterschiedlichen pneumatischen, hydraulischen oder elektromechanischen Antrieben und Systemen. All diese Dinge zu kennen, ist unser größter Vorteil gegenüber dem Wettbewerb.

Woran arbeiten Sie mit Ihrem Team denn zurzeit?

Im Moment sind wir in der Hauptsache für unseren Sindelfinger Kunden tätig. Und das nicht nur auf Sitze beschränkt. Außerdem arbeiten wir gerade daran, auch bei den vier Ringen im Strak von Sitzen eine wichtige Rolle zu übernehmen. Hierfür beschäftigen wir uns mit neuen Tools und Prozessen. Darüber hinaus sind wir natürlich immer nah an unseren anderen Bestandskunden in München und Wolfsburg, um dort ein allseits verfügbarer Partner zu sein.

ALU-CAR feiert dieses Jahr 20. Jubiläum, csi sogar 25 Jahre Bestehen.
Was denken Sie: Wie sieht das „mobile Sitzen“ in 10/20 Jahren aus? Wird sich vieles verändern?

Wir alle waren bis vor Wochen noch überzeugt, dass der Individualverkehr für die äußerst flexible Abarbeitung unserer aller Aufgaben unumgänglich ist. Ich glaube, wir werden gerade zum Umdenken gezwungen und lernen alle, mit neuen Technologien umzugehen. Das wird sich auch auf unsere Mobilität und damit auf das mobile Sitzen auswirken. Es wäre möglich, dass wir in Zukunft mehr zusammen und in gemeinschaftlich genutzten Verkehrsmitteln unterwegs sind. Dann spielen Privatsphäre, Komfort und Vernetzung eine große Rolle bei der Konzeption von Sitzen. Der Umgang mit dem Besitz und die Art und Weise der Benutzung von Fahrzeugen wird sich ändern, nicht aber die Anthropologie.

Sollte also der Mensch weiter in Fahrzeugen jedweder Art sitzen, so wird er das vermutlich weiterhin so tun, wie wir es heute schon von den verschiedensten Sitzmöbeln her kennen.

Wo(rauf) sitzen Sie denn privat? Haben Sie einen Lieblingsplatz?

Meinen Lieblingsplatz habe ich tatsächlich auf der Holzbank in meiner Sauna und danach zum Nickerchen in der Relax-Liege😉. Eine solche Zero-Gravity-Position könnte ich mir auch auf dem Hin- und Rückweg zu meinen Kundenbesuchen vorstellen. Mal sehen, was die nächsten Jahre so bringen. Wir bleiben dran und entwickeln mit!

 

Mathias Gischke